Wie Auto-Schweiz mitteilt, gab es seit der Ölkrise in den 1970er-Jahren keinen Kalendermonat mit weniger als 10'000 Neuimmatrikulationen mehr. Um noch grösseren Schaden von der Fahrzeugbranche abzuwenden und Arbeitsplätze zu sichern, müssten die Verkaufsräume der offiziellen Markenhändler zwingend wie vorgesehen am 11. Mai 2020 wieder öffnen dürfen, Auto-Schweiz.
Der kumulierte Marktrückgang seit Jahresbeginn liegt bei 35,6 Prozent. Während in den ersten vier Monaten 2019 100'685 Einlösungen neuer Personenwagen registriert wurden, waren es in diesem Jahr lediglich 64'834. Seit Beginn des Lockdowns Mitte März wurden an einem durchschnittlichen Arbeitstag rund 800 Autos weniger zugelassen als üblich. Der hohe Anteil an Alternativ-Antrieben im ersten Quartal beträgt 21,2 Prozent, wovon am Stromnetz aufladbare Modelle mit 9,8 Prozent knapp die Hälfte ausmachen.
Enorme Umsatzverluste
Allerdings dürften im weiteren Jahresverlauf sowohl die Nachfrage als auch die Lieferbarkeit bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Coronakrise könnte dazu führen, dass bei Anschaffungen in den kommenden Monaten eher auf günstigere Modelle ohne Elektromotor zurückgegriffen wird. Zudem ist der Lagerbestand an «Steckerfahrzeugen» produktionsbedingt sehr niedrig.
Durch den Lockdown haben Händler und Importeure enorme Umsatzverluste erlitten. Die Monate März bis Juni gehören zu den wichtigsten Monaten im Fahrzeuggeschäft. Nicht nur bei Personenwagen liegen hier die monatlichen Neuzulassungen üblicherweise höher als im Jahresdurchschnitt, sondern auch bei Nutzfahrzeugen.
Die revidierte Marktprognose von Auto-schweiz für die Einlösung neuer Personenwagen im Jahr 2020 liegt nun bei 240'000. Dies entspräche einem massiven Rückgang zum Vorjahr von rund 23 Prozent. Mit einem solchen Gesamtergebnis wäre 2020 das schlechteste Auto-Jahr seit viereinhalb Jahrzehnten. Bei einem erneuten Lockdown aufgrund einer zweiten Ansteckungswelle mit dem Corona-Virus könnte der Markteinbruch sogar noch grösser ausfallen - und noch mehr Arbeitsplätze in der Automobilbranche gefährden, als dies heute bereits der Fall ist.